5 Gründe, warum Wettanbieter Kunden limitieren

Last updated 19/03/2024

Kunden, die unter dem Strich Geld mit Wetten verdienen, werden von den meisten Buchmachern limitiert oder gar ausgesperrt, bevor sie allzu viel Schaden anrichten. Stephen zeigt uns 5 Gründe auf, warum viele Wettanbieter sehr schnell allergisch auf Gewinner reagieren.

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Photo by Baishampayan Ghose CC BY

Es ist ein nur allzu vertrautes Wehklagen aller Wettenden – jedenfalls derjenigen, die mit etwas zu viel Können und Disziplin vorgehen: “Ich kann keine Wette platzieren!” … “Mein Einsatz für Fußballwetten wurde auf 5 Euro begrenzt!”

Was steckt also hinter dieser radikalen Vorgehensweise gegen Kunden, die von den Buchmachern als so stark und gefährlich angesehen werden, dass sie nicht einmal eine halbwegs anständige Wettgröße zum beworbenen Preis akzeptieren? Hier möchte ich fünf Erklärungsansätze aus der Sichtweise aller Beteiligten anbieten, um einen Blick auf dieses stetig größer werdende Problem zu werfen.

1. Spiele mit hohen Gewinnmargen haben Konjunktur

Wozu versuchen den Umsatz von Pferde- und Sportwetten zu steigern, wo man in ein Hornissennest mit echten Könnern und Arbitragekünstlern sticht? Stattdessen kann der Anbieter billig und risikolos bis zu 20% deiner Umsätze bei reinen Glücksspielen verdienen. Schon gibt es keinen Grund mehr für ausgiebige Meetings unter Tradern, das Analysieren von Konten, Konfrontationen mit den Kunden oder das Fällen komplexer Entscheidungen. Lieber den IT-Leuten etwas mehr bezahlen, damit sie sich noch eine Variante für den stetig wachsenden Markt an “Freizeitspielern” ausdenken. Der momentane Trend geht in folgende Richtung: OC ist in verschiedenen Bundesländern nicht gestattet. Bevor man also die Kugel rollen lässt, sollte man sich genau informieren, ob es von seinem Wohnort erlaubt ist.

2. Das Netz hat uns unloyalen gegenüber Buchmachern gemacht

Mit der Erfindung von Wettbörsen und dem Boom von Buchmachern mit kleinen Preismargen, wie Pinnacle oder SBO, wird es für preisbewusste Punter manchmal möglich, Wetten abzugeben, ohne eine Marge gegen sich zu haben. Für einen Münzwurf bekommen sie in solchen Situationen eine 2.00-Quote, und wer schnell genug ist und es versteht effektiv zu handeln, kann sogar bessere Preise herausschlagen.

Ein Buchmacherunternehmen zu führen ist erstaunlich teuer. Eine neue Firma, für die ich in Malta gearbeitet habe, hatte enorme Gehaltsabrechnungen für die Bereiche IT und Kundendienst zu stemmen. Im Verhältnis zum relativ geringen Umsatz durch Sportwetten allein hatte die Firma nicht die geringste Chance, auch nur eine schwarze Null zu schreiben. Das gesamte Geschäftsmodell fußte auf Spielen, um die Rechnungen zu bezahlen.

Paradebeispiel für einen Buchmacher mit niedrigen Margen: SBO

Kurz, es ist nahezu unmöglich als echter Wettanbieter zu überleben, wenn man keine loyale Gefolgschaft von Freizeitspielern hat, denen der Preis egal ist und die nur das wetten wollen, was gerade im Fernsehen läuft. Sich gegen Preisentwicklungen auf Betfair zu stemmen kann nur auf eine Weise enden: Der Wettanbieter verliert Geld und der “gewinnende” Kunde bekommt nach einem Trader-Meeting seine Einsatzmöglichkeiten in kleine Stücke gehackt.

Eine Basis von Freizeitwettern zu kultivieren ist das Ziel aller wichtigen europäischen Buchmacher geworden, von Bet365 bis Ladbrokes. Besonders die biertrinkenden 20-jährigen, die mit ihren Kumpels Fußball schauen, bilden die heftig umworbene Zielgruppe. Eine Wettquote von 6.00 für Rooney als nächstem Torschützen ist ein attraktiver Preis für ihn und seine 10-Euro-Spaßwette (die Wettquote bei Betfair liegt vermutlich bei 9.00, aber von Betfair hat er noch nie gehört). Und genau diese hoch profitablen Kunden sind es, die die Wettanbieter lieben.

Einfach gesagt, ein Buchmacher würde liebend gerne insgesamt 30.000 Euro für Rooney als nächsten Torschützen zu einem Preis von 6.00 akzeptieren solange er weiß, dass die faire Wettquote deutlich höher liegt – doch darüber hinaus macht der Wettende durch solch eine Wette den Buchmacher deutlich darauf aufmerksam, dass er genau der gesuchte Typ Kunde ist. Wenn es ein so reiches Potential solcher Kunden gibt, warum muss eine Firma wie Bet365 sich dann überhaupt mit cleveren Wettern auseinandersetzen? Die Wahrheit ist: Müssen sie nicht.

Buchhalter dominieren Buchmacher

Als ich in den 90ern als Trader im Pferderennbereich begann, gab es noch kein Betfair, das uns den Weg gewiesen hätte. Jedes Rennen musste durch Wissen über Form und Gefühl für die beteiligten Rennställe entschieden werden, sowie einer Idee davon, in welchen Rennen diese Analyse stark belastbar war unter Preisdruck, und in welchen nicht. Es gab natürlich Zugang zu den Preisen der Wettbewerber, die aber oft nur von Sporting Life kopiert waren (mit der einen oder anderen Anpassung). Das gab zwar einen gewissen Rahmen, war aber nur sehr bedingt ein brauchbarer Hinweis auf die tatsächlichen Chancen der Rennteilnehmer.

Wir listeten Preise und bekamen ein Gespür für den jeweiligen Markt, lernten über das Wettverhalten unserer Kunden (die besonders guten waren für uns die besten, weil es uns erlaubte, unsere Preise nach ihren Wetten anzupassen) und bewegten unsere Wettquoten häufig und häufig dramatisch.

Ich erinnere mich sehr gut an wöchentliche Trader-Meetings in denen die Trader verlangten, gewinnende Kunden zu behalten, da diese elementar für uns darin waren, unser Marktwissen zu verbessern und unsere Preise entsprechend anzupassen. Gelegentlich schränkten wir die Einsatzgrößen ein, wenn der Wettkunde etwas zu stark gewann – aber dies geschah immer, nachdem wir mit dem Spieler darüber geredet hatten und uns auf akzeptable Bedingungen geeinigt hatten. Profispieler wie Steve Gough gewannen regelmäßig mehr als 30.000 Pfund bei unserem Buchmacher, aber das ermöglichte uns die Wettquoten anzupassen und unterm Strich im Plus zu bleiben, wenn er mal wieder eine Wette gewann.

Heutzutage ist es das Controlling, das interne Rechnungswesen also, das unbestritten die Zügel in der Hand hält. Eine erfolgreiche Wette, eine Arbitrage-Situation oder eine Gelegenheit, bei der irgendwie die Wettquote geschlagen wurde, reicht schon aus, um ein Konto für immer zu schließen oder die Einsatzgrößen bis in die Bedeutungslosigkeit zu limitieren. Sehr kurzfristiges Denken dominiert alles in den Köpfen derjenigen, deren riesige Gehälter an den Buchmachermargen hängen.

Wettbörsen haben die Notwendigkeit für das eigenständige Erstellen und Management von Preisen völlig verschwinden lassen, und nur langfristige Wettverlierer bekommen die Möglichkeit, bis in den Untergang zu wetten. Jeder mit nur einem Hauch von Ahnung wird auf einem der wöchentlichen Ausdrucke erscheinen und wird seine maximale Einsatzgröße sehr schnell auf 25 Cent oder weniger reduziert sehen. Das läuft effektiv auf den Verlust dieses Kunden hinaus – doch genau das ist es ja, was die Buchhalter unter den Buchmachern erreichen wollen.

4. Das Niveau unter Quotenerstellern ist rapide gesunken

Das Erstellen von Quoten war einmal ein hoch geschätzter Berufsstand, der herausforderte – heutzutage werden Trader mit Peanuts abgespeist, und das spiegelt sich prompt in der Qualität der Arbeit wider. “Betfair-Beobachter“ wäre mittlerweile die deutlich treffendere Berufsbezeichnung der meisten neuen Gesichter in der Branche. Manche Buchmacher benutzen sogar automatisierte Software, die die eigenen Wettquoten automatisch an den gegenwärtigen Wettbörsenpreis anpasst.

In der Welt der Pferderennen sieht man das am besten an den Buchmachern auf den Rennkursen selbst, die immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abrutschen. Deren Praxis, die eigenen Risiken durch ausstehende Wetten direkt über die Wettbörsen zu minimieren und die meisten Preise direkt zu übernehmen, entpuppte sich als Schuss ins Knie: Wenig überraschend stimmten die Besucher der Rennen mit den Füßen ab. Warum zwei Stunden im Auto auf dem Weg zur Rennstrecke verbringen, wenn du auch zu Hause bleiben und weitgehend kostenfrei bei Betfair wetten kannst – zudem bei mehr als nur diesem einen Rennen.

Im Prinzip haben die Rennstrecken-Buchmacher hier versucht auf dem Kurs Äpfel zum Preis von einem Euro zu verkaufen, während Betfair die gleichen Äpfel für 90 Cent nach Hause liefert. Wie Barry Davis neulich erst auf Twitter zugab:

Ich war einer der Ersten, die das Entstehen von Wettbörsen begrüßt haben, aber mir wird klar, dass das ein Fehler war.

Ein erstaunliches Zugeständnis von einem Mann, der für Betfair in den frühen Jahren wie kein anderer die Werbetrommel rührte.

5. Für Wettkunden sah die Welt noch nie so rosig aus

Die Kehrseite zu all diesen Beschwerden über das Limitieren und Sperren von Kunden ist die wachsende und durchaus lautstarke Armee professioneller Wetter, die ihren Lebensunterhalt mit Wetten verdienen. Der riesige Wettbewerb um Umsatz bedeutet auch, dass es unglaublich viel Value zu holen gibt. Beim letzten Cheltenham Festival waren die angebotenen Preise so hoch, dass regelmäßig negative Buchmachermargen entstanden.

Der moderne Wettspezialist muss sich anpassen können, akzeptieren dass bei vielen Buchmachern das Limitieren und Sperren von Kunden zum Geschäftsmodell gehört und alternative Wege finden, um den Preis zu sichern, den er haben möchte. Letzten Endes hilft da alles Wehklagen nicht – manch professioneller Wetter findet gar Gefallen am Gejammere, hilft es doch, das eigene Ego zu stärken.

Wettanbieter existieren nur zu ihrem eigenen Vorteil. Wer sich das klar macht, kann Mittel und Wege finden, diesen Umstand zu umgehen.

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